Etwas jünger als die Höhlenmalereien, die Kröt und Schuhuu im letzten Monat besucht haben, ist der große Sphinx in Ägypten. Er steht auf dem Plateau zwischen den großen Pyramiden der Pharaonen und wird zwischen 2700 und 2600 v. Chr. direkt aus dem Sandstein gehauen.
Kröt und Schuhuu sitzen auf einem Fuß der großen Sphinx. Es ist schon später Abend und rund herum wird es gerade ruhig auf der großen Baustelle zwischen den Pyramiden. Kröt blickt verträumt nach oben in den Nachthimmel: »Sag mal Schuhuu, ich wusste gar nicht, dass der Sphinx doch eine Nase hatte.« »Natürlich hatte er eine Nase. Wie sie später verloren ging, dazu gibt es viehiehle Gerüchte«, erklärt Schuhuu, »Noch heißt er auch nicht Sphinx sondern Hu.«
»Hu?« »Ja genau, Hu. In der arabischen Zeit werden sie ihn Abu Hol nennen, was so viel wie »Vater des Schreckens« heißt. Erst viel später, in der Neuzeit, werden die Archäologen ihm den Namen Sphinx geben«, erklärt die schlaue Eule.
»Oh! Da oben bewegt sich was«, Kröt hat sich etwas erschreckt, »da oben, guck doch Schuhuu! Du hast doch die guten Augen!« »Da sind Mungos am Werk! Gestreifte, also sind es Zebramangusten um ganz genau zu sein«, stellt Schuhuu fest.
»Aber, aber was machen die denn da oben. Haben die keine Angst so hoch wie das ist?« die Schildkröte ist schon wieder ganz aufgeregt. Die Eule hingegen lehnt sich zurück und grinst: »Ach komm, Mungos haben doch nie Angst. Nicht mal vor giftigen Schlagen. Und das muüssen sie auch – immerhin ziert eine Uräusschlange das Nemes-Kopftuch der Statue.«
»Mungos hier oben im Norden des afrikanischen Kontinents«, Kröt ist etwas verwundert, »ich dachte Zebramangusten leben nur südlich der Sahara?« »Das stimmt«, nickt die Eule, »doch für den Bau der Pyramiden und vieler anderer der großen Paläste haben die Pharaonen schon immer Arbeiter von überall her kommen lassen. So auch diese mutige Truppe.«
»Und was machen sie nun da oben?« will Kröt wissen. Schuhuu zwinkert noch mal hoch zu den flinken Tieren auf dem Kopf des Sphinx: »Ich würde sagen, sie verleihen der Statue noch etwas farblichen Glanz.«
Die Darstellung eines Löwenkörpers mit Menschenkopf war nicht nur im alten Ägypten weit verbreitet. Man findet sie im gesamten östlichen Mittelmeerraum bis in den Orient in verschiedenen Formen. Bekannt ist vor allem die griechische Legende der Sphinx (ja, bei den Griechen ist sie plötzlich weiblich), die alle vorbeikommende Reisenden erwürgte, wenn diese ein von ihr gestelltes Rätsel nicht lösen konnten. Während die Griechen in ihr ein Fabeltier sahen, dessen Aufgabe oft das Wachen an Gräbern und Tempeln war, gilt der Sphinx in Ägypten als Abbild. So stellt der große Sphinx in Gizeh seinen Erbauer, einen der großen Pharaonen der 4. Dynastie, dar.
Wie lange wirklich an dem Sphinx oder den anderen Bauwerken gearbeitet wurde, kann man heute nicht mehr genau feststellen. Auch vieles andere wirft immer wieder neue Rätsel auf. Aber das gehört wohl dazu wenn man in direkter Nachbarschaft
zu einem der sieben Weltwunder seinen Platz gefunden hat.
- Der Bau der Sphinx 2700-2600 v. Chr.
- Sie wurde auf dem Plateau von Gizeh, Ägypten, aus dem Sandstein gehauen.
- Die Maße der Sphinx betragen: Länge 73,5 m, Höhe 20,2 m und Breite 4 m – Der Kopf ist mit dem Kopftuch 6 m breit.
So, nun ist ganz definitiv meine persönliche Deadline für den nächsten Kalender vorüber gegangen und ich habe es nicht mal gemerkt. Eigentlich wollte ich mit diesem Monat alle Motive bereits gezeichnet haben. Wenn ich ehrlich bin habe ich aber seit dem Niederschreiben des Konzeptes zu Ostern nicht mehr daran gearbeitet. So viele andere Dinge, auch kritzelnd, haben mich bisher gut beschäftigt.
Vielleicht mache ich also mal ein Jahr Kröt & Schuhuu-Pause. Immerhin liegt das Konzept ja schon da, so hätte ich Luft es auch mit genug Zeit und nicht nur mit Herzblut umzusetzen. Mal sehen… *
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