insights-x – Die Messe und ihre Aussteller
Meine Entdeckungen beim Rundgang durch die Messehallen in Nürnberg
Ein bleibender Eindruck: Gibt es wirklich so viele Schulranzen? Dieser Eindruck entstand wohl auch bei den meisten Teilnehmern des Bloggertreffens. Das Thema, die Gender-typischen Farben und Motive, sowie die stark vertretenen Lizenzprodukte von Disney und Co, wird wohl den meisten im Kopf bleiben.
Die Tour mit den Bloggern und ihre Stationen von Halle 1 bis 3
Faber-Castell
Im Fokus das neue Prestige-Projekt: Die Karlbox. Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat nicht nur die schwarze Truhe entworfen, vor allem ist er verantwortlich für die an sich untypische Sortierung der verschiedenen Produkte darin. Normalerweise würde man erwarten Aquarellfarben mit Aquarellfarben, Polychromo bei Polychromo, usw. zu finden. Doch Herr Lagerfeld tickt da anders: Die Stifte sind nach Farben sortiert. So findet man pro Lade Albrecht Dürer neben Polychromos, Pastellkreiden und Pitt Artist Pens. Sieht schön aus, ob das für andere Künstler so praktikabel ist, muss wohl jeder selbst entscheiden. Genauso ob es sich lohnt eine solche liminierte Box für etwa 2.500 Euro zu erwerben.
Weiter wurde uns ein Produkt aus der “Roten Linie” vorgestellt (Spielen und Schreiben für Kinder): Pixel-it! Malen nach Zahlen nach einem neuen Schema. Erst beim Ausmalen der vielen kleinen Quadrate entsteht nach und nach das Bild. Dies soll für Kinder die Spannung beim Ausmalen erhöhen. Ich bin gespannt, wie Neffen und Nichte es finden, bekamen wir Blogger doch ein Musterset geschenkt.
Under Cover
Diese Firma ist Spezialist für Lizenzprodukte rund um Schule. Neben all den Ranzen und Taschen mit Eiskönigin, Star Wars Figuren und gewissen Fischen, kam auch hier das Thema “Individualisieren” auf: Mit Taschen, die Kinder mit Faserstiften selbst farbig gestalten können. Hoch im Kurs auch hier: Elsa und Dorie!
Zipit
Hier sind die Monster los! Coole Mäppchen und abenteuerliche Taschen stellt diese Firma her. Auch Zipit hat Stifteboxen zum Bemalen – ein Hardcase mit verschiedenen Floralen Mustern kann mit Buntstiften (!) bemalt werden. Was für die heutigen Kids aber sicher viel cooler ist: Mit der Smartphone-App erwachen die Mäppchen-Monster zum Leben zum Talking-Monstar und mit dem interaktiven Malbuch werden die eigenen Geschichten lebendig!
McNeil
Der Ranzenhersteller aus Hainburg ist wahrscheinlich jedem von uns ein Begriff. Hier wurde uns gezeigt: Was macht einen guten Ranzen aus? Aus 120 Teilen wird er bei McNeil produziert – Made in Germany. Die Firma bietet pro Saison vier Modelle mit neunzehn verschiedenen Motiven.
Baier & Schneider
vertreten die Marken Brunnen (Schule), Stewo (Verpacken), Heyda und Knorrprandel (Basteln). Die letzten beiden lassen wohl jedes Bastlerherz höher schlagen mit Washi Tapes und Co. Brunnen zeigte uns die neusten Collectionen für Schüler. Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle das überarbeitete Konzept der Student Collegeblöcke: Neben dem satinierten 90g/qm Papier nun mit edlem spiegelndem Coverblatt im Metalliclook. Das Papier ist sicher auch was für Handlettering Fans!
Goldbuch
Die Firma aus Bamberg stellt hochwertige Notizbücher und Fotoalben her. Neu in ihrem Angebot: Die Goldbuch-App (Beta – noch nicht erhältlich). Diese wählt aus Deinen digitalen Bildern per Algorithmus aus und platziert sie auf den Seiten. Natürlich kann man danach Bilder austauschen oder anders anordnen. Ist man fertig erhält man neben den Fotos eine Anleitung zum Einkleben dieser in das Fotoalbum. Ein Erlebnis, das wir dank der vielen Fotobuchangebote kaum noch kennen: Das kunstvolle Einkleben und Beschriften der Erinnerungen in einem großen Buch. Nettes Konzept, auch wenn ich meine Bilder sicher lieber selbst auswählen würde.
Stabilo
Neben der neuen Farbpalette (Textmarker mal in nicht in schrillen Neonfarben, nein schlichtes Pastell!) wurden uns verschiedene Stifte aus dem Sortiment gezeigt. Mich interessierte vor allem das Konzept der Materialien zur Förderung der Schreibmotorik. Hier gibt es Unterlagen mit Erklärungen und Übungen für Pädagogen, sowie Übungshefte für Kinder.
Duo Schreib- und Spiel – Fachhandelsverband
Der Verband der Schreib- und Spielwarenhändler zeigte uns sein interaktives Regal. Diese stehen in verschiedenen Läden und ermöglichen es den Kunden auch Spielzeug anzusehen und auszuwählen, welches nicht auf Lager ist. Die Bestellung kann wahlweise in den Laden aber auch nach Hause geliefert werden – nennen wir es online shopping offline. Als eine Art Belohnung erwartet den Käufer ab einem bestimmten Umsatz eine Überraschungsbox mit hochwertigen Spielwaren. Ein Muster bekamen wir Blogger auch gleich mit.
Hama mit Step by Step und coocazoo
Begrüßt wurden wir von der Marketingleiterin und ihrem Team besonders nett: Es gab Smoothies zur Stärkung! Mir war Hama bisher nur mit Labeling-Produkten im technischen Bereich bekannt. An sich vertreibt die Firma aber alles von der Baby-Wickeltasche bis zur hochwertigen Business-Ledertasche.
Staedtler
Neben der Präsentation zu 50 Jahre Fimo mit einem Globus aus kreativen Kacheln verschiedenster Fimo-Liebhaber und dem großen Trend, der Ausmalbücher für Erwachsene (Kampagne mit dem Hashtag #mycreativeescape), präsentierte man uns hier ihre Interpretation von personalisierten Produkten: “Like You” – Per App kann man sich seinen eigenen Tintenroller oder Füller gestalten. Via 3D-Drucker wird der Schaft ganz individuell für Dich produziert; nicht nur einfach aufgedruckt, nein erhaben wird das Design. Leider läuft diese App bisher nur auf Apple Geräten über den Apple Store.
Hier war das Ende der Bloggertour, doch noch nicht Ende des Messebesuchs. Nette Gespräche hatte ich unter anderem an den Ständen von:
Kaweco
Mit der detailreichste Stand der gesamten Messe. Hier steckte die Liebe zum Füller in jedem Stück der Dekoration und der Präsentation. Nicht nur, dass man -gegen Spende für einen guten Zweck- selbst einen Füller montieren konnte und damit das Prinzip der in Deutschland in Handarbeit produzierenden Produkte sah. Besonders beeindruckt hat mich das Skizzenbuch, das die Bestellung jedes einzelnen Stiftes zwischen 1924 und 28 dokumentierte. Mit viel Mühe wurden hier die Dokumente gesammelt, aufbereitet und damit die eigene Geschichte festgehalten.
Ein Video wie der limitierte Füller auf der Messe zusammen gesetzt wird hat Blogger Matthias gedreht und in seinem Blog veröffentlicht:
Und ja, ich habe nun einen dieser karamellfarbenen Messe-Füller. Und ich liebe ihn.
DaVinci
Der Pinselhersteller aus Nürnberg war natürlich auch auf der Messer vertreten. Am Stand wurde mir der neue Aquarellpinsel Casaneo vorgestellt. Bisher arbeite ich meist mit Nylonspitzen der Waterbrushes, aber dieser Pinsel steht nun ganz oben auf der Wunschliste, soll er doch auch für Kalligraphie geeignet sein.
Standardgraph
Einige der Produkte sind über die letzten Jahre über meinen Schreibtisch gewandert. Ob nun Kalligraphie-Federn oder verschiedene Schablonen und Stifte. Im Gespräch ging es mir um die Fineliner aus deren Sortiment. Für meine Arbeiten benötige ich ausschließlich wasserfeste Tuschen, aber auch für Bilder mit alkoholbasierte Markern suche ich immer nach Alternativen. Mir wurde erklärt, was das Hauptproblem bei Tuschen in Stiften ist: Das Eintrocken. Es muss der Mittelweg gefunden werden zwischen “Nicht eintrocknen im Stift” und “Schnelles Trocknen auf dem Papier”. Die Lösung ist gar nicht so einfach und von vielen Faktoren, auch dem Endnutzer, abhängig.
Eulenspiegel
Diese Firma stellt Schminkfarben und Zubehör her und hat ihren Sitz bei mir “ums Eck”. Für meine Tanzgruppen nutzen wir schon lange die auf Wasser basierten Theaterschminken. Nur eine Problematik habe ich als Allergiker seit ein paar Jahren: Der Wimpernkleber sorgt immer für dicke Augen. Ich bekam ein Testprodukt mit um den neuen Kleber auszuprobieren. Bei nächster Gelegenheit werde ich also mit einem goldenen Augenaufschlag glänzen.
Leuchtturm
Details machen den Unterschied – so der Leitspruch der Firma aus Geesthacht. Dies passt nicht nur zu jedem der Notizbücher aus dem Sortiment, noch viel mehr dazu, dass man an diesem Stand ein Buch mit Prägung auf dem Umschlag bekommen konnte. Ich entschied mich für ein A5 Buch (Medium) mit planken Seiten (leider war ich hier sehr spät, die Auswahl also nicht mehr so groß). Es wird mich nun täglich begleiten beim Selbstversuch “Bullet Journal”.
Den Service der Prägung, ob nun in Gold oder Silber, gibt es übrigens auch im gut sortierten Fachhandel.
Uni / Posca
Hier war ein Künstler am Stand mit dem ich ein Gespräch über die Art zu Zeichnen führte. Krasser Unterscheid: Während ich meist sehr klein und fein, fast stockend arbeite, verwendet er weite Schwünge mit viel Dynamik. Dabei arbeitet er unter anderem mit den wasserbasierten Posca Markern. Zwei Marker bekam ich mit – nun kann ich das auch mal versuchen, so mit ganz viel Schwung!
Zu guter Letzt: Frau Hölle
Heißt eigentlich Tanja und hat sich in diesem Jahr als “Visual Coach und Lettering Artist” selbstständig gemacht. Am Stand von Stabilo saß sie, wenn auch etwas abseits und ums Eck, und letterte fröhlich für die Messebesucher. Wir kamen ins Gespräch und eines blieb mir besonders im Kopf: “Wenn Du für etwas brennst, mach es!” Wir hatten uns bereits auf der Creativeworld kennengelernt. Sie fasziniert mich durch ihre offene Art, wie sie sich und sich selbst als Marke verkauft. Für mich selbst wäre das “so gar nix”, es passt weder zu mir, noch könnte ich mir vorstellen, das durchzuhalten. Auch darauf kamen wir zu sprechen: Jeder muss das tun, was er selbst möchte. Nicht jeder ist ein guter Chef, nicht jeder möchte Selbstständig sein, und so weiter. Man muss das Richtige für sich finden und das durchziehen. Und daran arbeite ich nun weiter. Fortsetzung folgt…
Die Trends der PBS-Branche zusammengefasst:
Ausmalen, Schönschreiben, Personalisieren.
So, nun habt Ihr Euch durch ganz schön viele Worte zur Messe geschlagen.
Ich hoffe, es war auch etwas Interessantes für Euch dabei!?
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